Fünf Charakterstücke
Komponist/Autor: KREMP, U.
Besetzung: Quartett
Instrumentierung: SATB
Partitur und Einzelstimmen
Die Fünf Charakterstücke für Saxophonquartett sind (ähnlich wie die zwölf Studien für die gleiche Besetzung, die Kremp 2019 komponiert hat und die unter dem Titel Blumen-, Frucht- und Dornenstücke vom Verlag Chili Notes veröffentlicht wurden) im Prinzip in beliebiger Auswahl und Reihenfolge aufführbar. Mehr noch als die zwölf Studien offenbaren sie aber einen stringenten zyklischen Zusammenhang, wenn man alle fünf tatsächlich in der angegebenen Reihenfolge hintereinander spielt. Auch sind die einzelnen Sätze breiter ausgeführt und weniger von aphoristischer Knappheit geprägt, wie sie für die meisten der ein paar Jahre zuvor entstandenen Studien typisch ist.
Die ersten vier dieser Charakterstücke sind Paraphrasen der ersten vier Nummern einer Sammlung von Klavierstücken, die Kremp in den Jahren 2022/23 komponiert hat. Sie wurden unmittelbar im Anschluss an diese Klaviersammlung skizziert. Repetitive Muster spielen in allen fünf Stücken eine wichtige Rolle. Der Eindruck von Monotonie, den sie erzeugen, kann für den, der sich auf dieses Spiel einzulassen vermag, zugleich die Wahrnehmung für Mikrovariationen sensibilisieren, die stärkere Kontraste leicht überdecken würden.
Solche stärkeren Kontraste finden sich dann vor allem zwischen den einzelnen Sätzen, zugleich gibt es aber auch Elemente, die von einem Stück zum anderen wandern. So wird die Choralmelodie des ersten Stücks im dritten wieder aufgegriffen, während eine unscheinbare Schlussgeste, die das Ende dieses dritten Stücks markiert, dann zur Grundlage des kompletten vierten Satzes wird. Der umfangreichste fünfte Satz ist dann auch in sich von größeren Kontrasten geprägt und scheint sich dadurch in gleichsam sinfonische Dimensionen zu weiten.
Alle fünf Stücke sind für die klassische Quartettbesetzung mit Sopran-, Alt-, Tenor- und Baritonsaxophon gedacht (Abkürzungen: S., A., T. und B.). Sowohl in der Partitur wie auch in den Stimmen sind diese vier Instrumente in üblicher Weise transponierend notiert, klingen also immer entsprechend tiefer.


